FĂŒr viele Menschen in Deutschland ist der Behördengang eine belastende Alltagserfahrung â doch fĂŒr Carola aus Nordrhein-Westfalen wurde der Antrag auf Hartz IV (BĂŒrgergeld) zu einer regelrechten Nervenprobe.
Wie sie berichtet, sei der Prozess âkompliziert, intransparent und völlig ĂŒberforderndâ.
Ein Formular-Marathon ohne Ende
Alles beginnt mit dem Wunsch nach UnterstĂŒtzung. Doch statt Klarheit erwartet Carola ein Berg aus Formularen: Nachweise ĂŒber Miete, Krankenversicherung, KontoauszĂŒge der letzten Monate, VermögensĂŒbersichten â und das alles bitte korrekt sortiert, kopiert und fristgerecht eingereicht.
âIch habe irgendwann nicht mehr durchgeblicktâ, sagt Carola. âJede Seite fordert etwas anderes. Und wenn man denkt, man hat alles, kommt ein weiterer Brief mit neuen Anforderungen.â
Wartezeiten, Fristen und wachsende Unsicherheit
Besonders belastend seien fĂŒr sie die langen Wartezeiten. Telefonische Nachfragen bleiben oft unbeantwortet, persönliche Termine sind Wochen im Voraus ausgebucht.
WĂ€hrenddessen wĂ€chst die Sorge, ob die finanzielle UnterstĂŒtzung rechtzeitig bewilligt wird.
âMan soll ruhig bleiben, aber wie denn? Die Rechnungen kommen trotzdemâ, erklĂ€rt Carola verzweifelt.
Psychische Belastung statt Entlastung
Der Antrag, der eigentlich Hilfe bringen soll, fĂŒhrt bei vielen Betroffenen zu Stress. Beratungsstellen bestĂ€tigen, dass das System selbst fĂŒr Menschen mit guter Sprachkompetenz und digitaler Erfahrung eine Herausforderung bleibt.
âEs ist ein strukturelles Problemâ, so ein Sprecher einer Sozialberatungsstelle. âDie Formulare sind komplex, die Prozesse langwierig. Viele fĂŒhlen sich allein gelassen.â
Digitale Lösungen â ein Fortschritt, aber nicht fĂŒr alle
Zwar wurde das Verfahren teilweise digitalisiert, doch nicht jeder verfĂŒgt ĂŒber die technischen Mittel oder das Wissen, um es problemlos zu nutzen.
Auch Carola berichtet: âMan soll alles online machen, aber wenn man eine Frage hat, ist niemand erreichbar.â
Carolas Fazit: âIch fĂŒhle mich nicht unterstĂŒtzt, sondern geprĂŒftâ
Am Ende spricht Carola aus, was viele Betroffene denken:
âMan hat das GefĂŒhl, dass man sich stĂ€ndig rechtfertigen muss. Als wĂŒrde man etwas falsch machen, obwohl man nur Hilfe braucht.â
Ob ihr Antrag in KĂŒrze bewilligt wird, ist noch offen â doch eines steht fest: Der Weg dorthin hat Carola bereits an ihre Belastungsgrenzen gebracht.









