Jessica und Olaf trifft eine Sanktion des Jobcenters hart: Weil ein Minijob zu spät gemeldet wurde, gibt es 20 Prozent weniger Bürgergeld. Um über die Runden zu kommen, sammelt das Paar Pfandflaschen – und wird dafür sogar angefeindet.

Durch die Sanktionen des Jobcenters konnten sich Jessica (39) und Olaf (54) zuletzt kaum mehr Lebensmittel kaufen. Das Paar ernährte sich überwiegend von Brot und Kartoffelpüree.

„Wir versuchen zu sparen“, betont Jessica, die die schmalen Monatszahlungen vom Amt mit dem Sammeln von Pfandflaschen etwas aufbessern will.

„Das ist für uns wiederum ein Notgroschen“, erklärt die 39-Jährige. Tatsächlich ist die Summe für die abgegebenen Pfandflaschen gar nicht so klein: Ganze 50 Euro haben Jessica und Olaf nun zusätzlich in der Haushaltskasse.

Dass die beiden beim Pfandflaschensammeln oft angepöbelt werden, stört Olaf und Jessica schon lange nicht mehr.

„Schämen Sie sich nicht?“

Eine Situation ist Jessica bis heute in Erinnerung geblieben, wie sie erzählt: „Wie war das? Da hat eine gefragt: ‚Sagen Sie mal, schämen Sie sich nicht, Leergut zu sammeln?‘ Ich so: ‚Ne, warum? Sie schmeißen es doch weg.

Und wir leben davon, wir ernähren unsere Tiere davon. Was Sie wegschmeißen, davon profitieren wir also wofür sollen wir uns schämen.‘“ „Und wir sind ja nicht die einzigen, die Leute sammeln Leergut“, meint Olaf.

Trotz der angespannten finanziellen Lage und der Sanktionen durch das Jobcenter geben Jessica und Olaf nicht auf.

„Hartz und Herzlich“: Ekel-Fund nach Beerenpflücken: „Leck mich am Arsch!“

Sandra (41) ist Mutter von sechs Kindern und spart, wo sie nur kann. Weil Brombeeren im Supermarkt teuer sind, will sie gemeinsam mit ihrem beiden Töchtern Svenja und Jasmin wilde Brombeeren pflücken…

Im Rostocker Stadtteil Groß Klein wartet ein Familienausflug der anderen Art auf Jasmin und Svenja. Mama Sandra will Brombeeren pflücken, um Marmelade daraus zu machen.

Für Jasmin, die eine Entzündung im Knie hat, auch eine gute körperliche Betätigung. „Wozu sollen wir im Laden vier bis fünf Euro ausgeben, wenn wir die auch kostenlos kriegen“, so die 19-Jährige. Zuhause angekommen wartet jedoch eine böse Überraschung auf die Familie.

„Schmecken tun sie, nur ist es ein bisschen eklig, wenn man eine Made sieht“

In den gesammelten Brombeeren wimmelt es nur so von kleinen Maden. „Leck mich doch am Arsch“, kommentiert Sandra den Fund und erklärt, dass sie noch nie Krabbeltiere in gesammelten Beeren gefunden habe.

Probieren will sie die Beeren trotzdem. Ihr Tipp: „Man guckt, wo keine dran ist und steckt sie in den Mund.“

Sandras Fazit: „Schmecken tun sie, nur ist es ein bisschen eklig, wenn man eine Made sieht.“ Ob die Familie nun tatsächlich Marmelade aus den Beeren kochen will?  Für Jasmin steht außerdem ein emotionales Wiedersehen an: Sie trifft ihre Schwester Cindy, die mittlerweile mit ihrem Freund in Ostfriesland lebt…

„Hartz und herzlich – Tag für Tag“: dienstags um 20.15 Uhr bei RTL Zwei und bei RT