Bürgergeld: Rentner (30) knallhart! „Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit, Karriere und Geld“
Der 30-jährige Arbeitsunfähigkeits-Rentner Peter erachtet Arbeit eigentlich als wichtig. Doch es gibt für ihn auch Ausnahmen.
In einer neuen Folge „Hartz und Herzlich – Tag für Tag Rostock“ zeigen die Bewohner des Blockmacherrings, mit welchen Herausforderungen sie täglich kämpfen.
Wo für andere das Berufsleben gerade erst einmal so richtig anfängt ist es für Peter schon wieder vorbei. Der 30-Jährige ist Erwerbsunfähigkeits-Rentner (EU-Rentner).
Mit Musikprojekten verdient er sich als Selbstständiger gelegentlich etwas dazu. Nun gerät er in einen Zwiespalt – eigentlich sieht er Arbeit als sinnstiftend, doch auf einem Bootstrip gerät er mit dieser Ansicht wortwörtlich ins Schwanken!
Bürgergeld: EU-Rentner hat klare Meinung zur Arbeit
„Ich mache sehr gerne Musik und singe sehr gerne, aber in der Öffentlichkeit spielen, ist auch immer ein bisschen stressig.
Eine Zeit lang bin ich allen möglichen Gigs hinterhergerannt, aber ich bin letztes Jahr 30 geworden und dachte: ‚Warum so ein Stress? Ich kann mir das doch aussuchen.‘ Ich muss ja nicht überall spielen, ich kann auch andere Dinge arbeiten.“
Vor allem die Schnelllebigkeit der sozialen Medien belastet den „Hartz und Herzlich„-Star zunehmend: „Das ist auf Dauer echt anstrengend, ich hatte jetzt erstmal keinen Bock mehr!“
Peter ist aber nicht nur Musiker, sondern auch Bildhauer. Für diese Ausbildung hat es den gebürtigen Rostocker in den Süden verschlagen. „Ich habe ja eine künstlerische Ausbildung zum Holzbildhauer gemacht in Süd-Bayern.
Es war glaube ich keine schlechte Entscheidung. Mit Musik ist aber einfach leichter kurzfristige Geld zu verdienen. Wenn man jetzt nicht gerade aus einer sehr gut betuchten Familie kommt, hat man es ein bisschen schwer als Bildhauer.“
Bürgergeld: EU-Rentner gerät ins Schwanken
Seine Freizeit verbringt er gerne mit Freunden. Der 30-Jährige hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich und bekommt beim Boot fahren den Kopf frei.
Bei dem Trip kommt auch das leidige Thema Arbeit auf. Eigentlich ist Peter ein Fan von Strukturen und möchte seine Zeit sinnvoll verbringen.
Daher sagt er: „Also ich finde schon, dass man arbeiten muss. Der Mensch braucht schon irgendwie eine sinnvolle Aufgabe und Struktur – der eine mehr der andere weniger. Also so grundsätzlich glaube ich, ist es erstmal besser einen Job zu haben und auch Geld zum Leben.“
Bootsverleiher Oscar sieht das etwas anders: „Ich hatte auch schon mal Hartz IV. Das Leben hat mehr Bedeutung. Das macht einen glücklicher, würde ich sagen.“
Da gerät EU-Rentner Peter ins Schwanken: „Auf der anderen Seite denke ich an diese preußische Arbeitsmoral. Das hat alles so sein Für und Wider. Das Leben besteht nicht nur aus Karriere, Arbeit und Geld.“
