Fans der Kult-Sozialdoku „Hartz & herzlich“ rufen zum Boykott auf und fordern das Ende der Sendung. Was steckt hinter der Empörung?

Seit 2016 begleitet „Hartz und herzlich“ Menschen am Rand des Existenzminimums. Doch ausgerechnet die größte Stärke der Reihe – ihre Nähe zur Realität – soll plötzlich verloren gegangen sein.
In den sozialen Medien brennt die Kommentarspalte, die Community ist sich ungewohnt einig: Die Geschichten wirken nicht mehr authentisch.
Fans wütend: „So lebt niemand mit Bürgergeld“
Immer wieder wird kritisiert, dass einige Protagonist:innen ein Leben führen, das für typische Bürgergeld-Empfänger:innen kaum erreichbar sei. Ein Fan empfindet die Sendung mittlerweile als reine Comedy und trifft damit einen Nerv.
In den Fokus geraten vor allem langjährige Gesichter der Serie. Pascal lehnt angeblich jede Jobcenter-Hilfe ab, lebt aber auf großem Fuß. Petra setzt mit 55 alles auf eine Influencer-Karriere.
Andy gibt sein knappes Budget im Nagelstudio aus. Und Urgestein Elvis, einst einer der beliebtesten Charaktere, taucht nur noch selten auf.
Viele Zuschauer:innen sind überzeugt: Die Serie zeigt längst nicht mehr das echte Leben am Existenzlimit.
Aufruf zum Boykott
Die Wut entlädt sich unter anderem in einer großen Facebook-Gruppe mit über 28.000 Mitgliedern. Dort wird nicht nur lautstark diskutiert, sondern auch offen zum Boykott aufgerufen. Die Hoffnung: Wenn die Quoten fallen, muss RTLzwei reagieren und das Format absetzen.
Ob die Boykott-Aufrufe wirklich Auswirkungen haben, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Laut einer Mitteilung vom 26. November läuft es für „Hartz und herzlich“ weiterhin sehr erfolgreich – zuletzt mit starken 5,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.
Während die Fans also toben, sprechen die Quoten aktuell eine andere Sprache. Wie lange sich RTLzwei die Kritik jedoch leisten kann, ohne zu reagieren, bleibt abzuwarten.








